Toxoplasmose: Diagnostik & Diagnose bei Katzen
Diagnosemöglichkeiten bei Zwischenwirten
Bei Zwischenwirten erfolgt der Nachweis einer Toxoplasmainfektion direkt oder indirekt. Der direkte Nachweis von Zysten in Gewebeproben gelingt durch eine Gewebeuntersuchung, durch Visualisierung von Antigenen durch Antikörper oder DNA-Nachweis durch die Vervielfältigung bestimmter DNA-Sequenzen. Als indirektes Verfahren steht der serologische Antikörpernachweis in Seren zur Verfügung.
Diagnosemöglichkeiten bei Katzen
Nachweis einer Toxoplasmainfektion bei Katzen durch Seren
Toxoplasma-spezifische Antikörper im Serum von Katzen lassen sich durch unterschiedliche Techniken nachweisen. Der serologische Nachweis spezifischer Antikörper gegen Tachyzoiten von T. gondii ermöglicht den Nachweis eines Befalls außerhalb des Darms.
Untersuchung von Darminhalt
Im Falle einer infizierten Katze lassen sich die winzigen unsporulierten Oozysten während der Patenz im frischen Kot mit den üblichen Anreicherungsmethoden nachweisen. Als Patenz wird der Zeitraum vom Beginn der Ausscheidung des Erregers bis zur letzten Ausscheidung verstanden. Während dieses kurzen Zeitraums ist die tägliche Oozystenausscheidungsrate sehr hoch (bis zu => 1000000 Oozysten pro Gramm Kot). Es ist jedoch nicht möglich, alle Fortpflanzungsprodukte von Toxoplasma gondii im Kot zu bestätigen.
Untersuchung von Körperflüssigkeiten
Eine akute Toxoplasmainfektion lässt sich nachweisen, indem zwei Proben im Abstand von zwei bis vier Wochen untersucht werden. Dabei sprechen erhöhte und ansteigende Mengen von Antikörpern im Blut, die sogenannten Antikörpertiter, für eine aktive Infektion. Zu beachten ist hierbei, das bei unauffälligen & chronischen Infektionen, die Antikörper noch Monate nach dem akuten Befall nachweisbar sind.
Bereits zwei bis drei Wochen nach einer Erstinfektion mit T.-Oozysten können spezifische Antikörper im Enzymimmunotest (ELISA) nachgewiesen werden. Da eine einmalige Untersuchung keine Diagnose einer akuten Toxoplasmose erlaubt, sollte eine 2. Serumprobe 8 bis 14 Tage später herangezogen werden. Dabei tritt bei der akuten Infektion ein deutlicher Anstieg der spezifischen Antikörperreaktionen ein.
Untersuchung von Gewebe
Die Gewebestadien von T.-gondii, also die dünnwandigen Zysten oder Tachyzoiten, lassen sich auch nach dem Tod von Katzen nachweisen. Dafür können Proben von Muskel, Gehirn, Plazenta oder fetales Gewebe benutzt werden. Ebenso kann der Nachweis histologisch durch Biopsieproben, wie z. B. Ausstriche oder Tupfpräparate, immunhistologisch oder mittels PCR gelingen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass serologische Tests zum Nachweis einer Gewebeinfektion der Katze, nicht immer sicher & daher evtl. zu wiederholen sind. Das gilt z. B. für den indirekten Immunfluoreszenztest (IIFT).
Nach Erstinfektion mit Toxoplasma-Oozysten können spezifische Antikörper im Immunfluoreszenz-Antikörpertest (IFAT) ab 2 bis 3 Wochen nach einer Infektion nachgewiesen werden. Wie bei der Untersuchung von Körperflüssigkeiten gilt auch für diese Untersuchungsart, das nur eine wiederholte Überprüfung eine Diagnose einer akuten Toxoplasmose erlaubt.
Unterscheidung von Toxoplasma gondii- & Hammondi Oozysten
Eine Unterscheidung von Toxoplasma gondii- & Hammondia hammondi-Oozysten aufgrund ihrer Form, Gestalt & Struktur ist nicht möglich. Aus verbreitungstechnischer Sicht und im Hinblick auf das Zoonosepotenzial von Toxoplasma gondii sollten alle <15 Mikrometer großen Oozysten im Katzenkot als solche vom Toxoplasma gondii-Typ angenommen werden. Der Grund liegt im sehr geringen Anteil von Katzen, die mit H. Hammondi befallen sind im Verhältnis zur Gesamtzahl der untersuchten einheimischen Katzenpopulationen.
Dieser Nachweis gelingt durch alternative molekulare Verfahren, wie z. B. PCR & Sequenzanalysen. Dank ihnen ist es möglich eine Abgrenzung der beiden Oozysten-Arten vorzunehmen.
Aus den hier angeführten Erkenntnissen wird klar, dass die Ergebnisse von Stuhl- und Serumuntersuchung vergleichend beurteilt werden sollten, um die Situation besser einschätzen zu können. Daraus ergeben sich letztendlich individuelle Verhütungs- und Bekämpfungsmaßnahmen.
Stellt meine Katze ein Infektionsrisiko dar?
Die in der Praxis häufig gestellte Frage ist, ob die eigene Katze oder Katze im näheren Umfeld für die schwangere Frau ein aktuelles Infektionsrisiko darstellt. In diesen Fällen wird die Überprüfung entsprechender Katzen empfohlen. Das gelingt für die Katze vollkommen problemlos über serologische Untersuchungen. Im wöchentlichen Abstand wird dazu über den Gesamtzeitraum von vier Wochen jeweils eine frische Stuhlprobe überprüft.
Sofern entsprechende Katze bereits zu Beginn dieser Untersuchungen Serumantikörper gegen Toxoplasma aufzeigt, ist sie infiziert und stellt nach Abschluss der Kotuntersuchungen mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Infektionsquelle dar. Die einzige Ausnahme bildet hier das sogenannte Reshedding.
Liegen keine Antikörper vor, ist die betreffende Katze für eine Infektion empfänglich. Damit könnte sie nach einer Infektion mit T.-gondii zum Oozystenausscheider werden. Aber auch für diesen Fall gibt es vielzählige & einfache Präventionsmaßnahmen.